Musikzüge sorgen für Partystimmung

Von Katharina Petermeier

vor 1 Tag

Themenvielfalt von Bibelturm bis City-Bahn: Die Mainzer Husaren-Garde meistert die Fremdensitzung in der Gonsenheimer Turnhalle mit viel Musik, Tanz und tollen Texten.

Fremdensitzung der Husaren-Garde, hier mit Stimmungsmacher Jeremy D. Frei und Tänzerinnen. Foto: hbz/Stefan Sämmer

Fremdensitzung der Husaren-Garde, hier mit Stimmungsmacher Jeremy D. Frei und Tänzerinnen. Foto: hbz/Stefan Sämmer

 
 
 
MAINZ – Die Fremdensitzung am Sonntagnachmittag, erstmals Onlineticketverkäufe – die Mainzer Husaren-Garde stand in diesem Jahr vor organisatorischen Herausforderungen. In der Gonsenheimer Turnhalle an der Breiten Straße war davon am Sonntag aber nichts mehr zu spüren. 210 Narren feierten das bunte Treiben auf der Fastnachtsbühne, das von mahnenden Worten bis zu mitreißenden Partyhits das breite Fastnachtsspektrum abdeckte.
Politik
Die Mainzer Politik hat ein flaues Gefühl bei Protokoller Mathias Flach hinterlassen. Bei der Nominierung von Nino Haase als Oberbürgermeisterkandidat sieht er nur „schwarz“. Sein Rat: „In Wiesbaden – da wird was frei.“ Doch die Verbindung in die Nachbarstadt solle laut Flach bloß nicht mit einer City-Bahn ausgebaut werden: „Erspart uns diesen Bau, verhindert so viel Dreck und Stau.“
 
 
Kokolores
Mit dem hektischen Treiben in der Stadt konnte sich auch Sitzungspräsident Horst Kau als Feldmaus nicht anfreunden. Nach langer Zeit traf er wieder auf eine Stadtmaus, die sich im Zwiegespräch über ihr Leben austauschten.
WER WAR NOCH DABEI?

 
In der Bütt: Alfons Kirsch als „Redner vun de Gass“, Fleischworschtqueen Mathias Bott

Musik und Tanz: „Meenzer Zibbelkappe“, die „Traumtänzer“ aus Sulzheim (Leitung: Jennifer Will); Jeremy Frei; Partyband „Sirona Boys“, angeleitet von Wolfgang Zwilling; das Stimmungsduo „Die Fleischworschtathlete“, bestehend aus Mathias Gall und Benny Scholian

 
 
Musik
Die Mainzer Husaren-Garde brachte in diesem Jahr mehr Musik auf die Bühne. Neben Stimmungssängern setzten sie auf Engagement aus den eigenen Reihen – allen voran ging das Herrenkomitee persönlich. „Mainz ist eine schöne Stadt“, darin waren sich die Männer einig. Bloß ließen politische Debatten dies zuletzt in Vergessenheit geraten. Ein Bibelturm? Ein Baustellenlabyrinth? Und dann noch ein Dieselfahrverbot? Auf die Melodie von „Wer hat an der Uhr gedreht“ stellte das Herrenkomitee mit einer großen Portion Selbstironie die politischen Debatten auf den Prüfstand. Ideenreichtum bewies auch das Trommlercorps der MHG unter der Leitung von Yvonne Konopka. Mit einer Lichtshow zeigten sie eindrucksvoll, dass Musikzüge nicht nur für die Ohren etwas bieten können. Partystimmung kam auch bei der Guggemusik der „Meenzer Nodequetscher“ auf. Unter der Leitung von Gunther Fauk spielten sie mit Fastnachtsklassikern und Partyhits auf.
 
 
Tanz
Die Sitzung der MHG bewies: In der Fastnacht werden die Mainzer zu einer großen Familie. Die „Tanzbärchen“ der Kasteler Jokus-Garde und die Showtanzgruppe „Fun and Dance“ aus Hechtsheim feuerten sich gegenseitig an. Ein hohes Tempo, präzise Ausführungen – die Kasteler „Tanzbärchen“ unter der Leitung von Dunja Weber mussten sich nicht verstecken. Die Hechtsheimer konterten qualitativ hochwertig: Sie bauten unter der Leitung von Tine Hesse fünfstöckige Pyramiden, tanzten in schwindelerregender Höhe und versprühten dabei das Lebensgefühl der 1970er Jahre getreu des Mottos „Flower Power“.
Fazit
Der Ruf nach mehr Musik und weniger politischen Vorträgen hat die Mainzer Husaren Garde erreicht. Während andere Vereine verstärkt auf Stimmungssänger setzen, räumt die Husareng-G-Garde auch Musikzügen würdige Plätze im Programm ein. Das motiviert: Die „Meenzer Nodequetscher“ und der Trommlercorps der MHG bewiesen eindrucksvoll, dass nicht nur Stimmungssänger einen Saal zum Tanzen bringen können.
 
 
Quelle: Allgemeine Zeitung 11.02.2019