Allgemeine Zeitung

Jan 30, 2008

Mittwoch, 30. Januar 2008

Es funkt im Forstersaal

Husaren-Garde überzeugt mit viel Musik und Tamtam

Trommler, Ballett und Musikgruppen standen bei der Fremdensitzung der Mainzer Husaren-Garde (MHG) im Kurfürstlichen Schloss hoch im Kurs. Ertönte die Musik, ob aus Instrumenten oder vom Band, dann sprang der Funke im Forstersaal über.

Von Björn-Christian Schüßler

Dem „Selbstkurer“ Bernd-Peter Köhler gehörte die erste Schunkelrunde. In seinem Lied überwand er Kopfweh, Tinnitus und Kreuzschmerzen durch den Griff zum Weinglas. Nach acht Strophen hatte er keine Beschwerden mehr, „außer die Zung so schwer in der Schnut“. Dass auch andere gut mit Getränken versorgt wurden, darum kümmerte sich das Service-Personal. Für dieses und die schwierige Tätigkeit in der Fastnacht brachen die Familien Bitz, Rupprecht und Wichermann eine Lanze.

Jasmin „das Mausi“ Wolfert steckte dagegen an und gab das Signal für die Wirbel- und Rhythmikdarbietung der MHG-Trommler, die die Garden auf die Bühne geleitet hatten. Doch erst den Tugendbolden um Michael Kuhn und Paolo Lazzarotti gelang mit ihrer unterhaltsamen Fastnachtsliedershow in glitzernden Anzügen, begeisterte Stimmung in den Saal zu zaubern. Auch bei Sambarhythmen der Mainzer Rittergilde kochten die Emotionen hoch. Andreas Göttelmann, seine Bläser und Schlagzeuger entführten auf einen „Tequila“ nach Mexiko und an die Strände der Copa Cabana. Überhaupt hatten Sitzungspräsident Horst Kau und sein Komitee ein kluges Händchen beim Ballett bewiesen. Die eigene Majorettengruppe „Die Glühwürmchen“ unter der Leitung von Sabrina und Patric Siebenhaar bot eine überzeugende Lichtshow.

Ein Schmankerl hatte man in der Delegation der Mommenheimer Dorf-Gazellen parat. Denn das Männerballett hatte viel mehr drauf als den für diese Gattung typischen Kokolores. Vielmehr stachen die sieben Kerle, trainiert von Heike Niebergall, ihre weiblichen Pendents durch kraftvolle und temporeiche Choreographie aus.

Weniger Brillanz sah dagegen die Husaren-Bütt. Für die nächste Sitzung sollte man vor allem die Finger von politischen Themen lassen, wenn sie wie bei Protokoller Rolf Gottschall am Zuhörer vorbeizielen.

Das Prädikat des Abends ertanzten sich die Dorf-Gazellen. Deshalb nahm das Männerballett auch den AZ-Jokus mit nach Mommenheim.

Bernd Peter Köhler demonstrierte, wie sich jeder Kranke mit Wein kurieren kann. Foto: hbz/Kristina Schäfer